2009-08-13

Gröde 2009 - Zu Fuß nach Schlüttsiel, im Globus, Wolkenlandschaften

Strange Plant

Am Montag haben wir es – schon länger geplant – den Wattwanderern gleichgetan, in umgekehrter Richtung. Mit dem Trecker-Taxi raus nach Appelland, einigermaßen mühsam durch den weichen Schlick im Vorfeld der Lahnungen raus aufs Watt und dann zum Festland. Das ist mit viel Trödelei in zwei Stunden gut geschafft, sodass wir mittags wieder mit der Rungholt nach Gröde zurück können.

Draußen im Watt ergibt sich von der Festlandseite eine schöne Sicht auf Gröde und Habel, ganz anders und viel größer wirken die Inselchen bei Niedrigwasser. Und wie draußen auf der Sandbank macht es eine Menge Spaß, mitten „im Meer“ herumzulaufen.

Nass beginnt der zweite lange Tag und fast wären wir versucht bei prasselndem Regen am Fenster im Bett zu bleiben. Aber nach wechselnden, teils heftigen Schauern, ist es dann angekommen in Schleswig ein sehr freundlicher Tag.

Erstes Ziel ist der begehbare Globus im Landesmuseum Schloss Gottorf, ein Nachbau des Originals aus dem 17. Jahrhundert. Die imposante Erdkugel hat etwas über 3 m Durchmesser und erfüllt eine doppelte Funktion: das Äußere als Darstellung der Erde auf dem Stand der Zeit, das Innere als Darstellung des Sternenhimmels, quasi ein kleines Planetarium. Ursprünglich angetrieben durch Wasserkraft, mittlerweile elektrisch, sieht man außen die Rotation der Erde, innen wie die Sternbilder im Verlauf des Tages über den Himmel wandern.

Interessante Details der damaligen Weltsicht: der Nullmeridian geht noch durch Paris, Kalifornien ist eine Insel und in Deutschland findet man Trier, aber nicht Köln!

Der schmucke Barockgarten, in dem sich das Globushaus befindet, ist ebenfalls ein „Nachbau“, die ursprüngliche Anlage hat die Zeit nicht überdauert. Ansonsten hat Schloss Gottorf einiges zu bieten, insbesondere moderne Kunst ist in den Ausstellungsräumen und verteilt im Gelände zu sehen.

Ganz Nordsee-typisch ist der folgende Tag, pittoreske Wolkenformationen fegen bei Sonne, blauem Himmel und Westwind über die Hallig und auch ein kräftiger Regenschauer darf nicht fehlen. Zeit für weitere Panoramen und die Jagd nach dem Foto der ultimativen Wolkenlandschaft.

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